Die Schulreife oder Schulfähigkeit wird individuell beurteilt

Was ist die Schulreife? Einfach erkennen, ob dein Kind schulreif ist.

Heutzutage wird die Schulreife, vor allem in Deutschland, auch als Schulfähigkeit bezeichnet. Ein Kind ist schulreif oder schulfähig, wenn es dem Unterricht der ersten Schulstufe folgen kann, ohne überfordert zu sein.

Die Schulreife bezieht sich sowohl auf die geistigen als auch körperlichen Voraussetzungen. Durch diese Überprüfung soll sichergestellt werden, dass dein Schatz ausreichend kognitive Reife zum Erlernen von Lesen, Schreiben, Rechnen hat und dass sprachliches Verständnis und Ausdrucksfähigkeit altersgemäß und ausreichend sind, um dem Unterricht zu folgen. Ebenso wird Augenmerk auf die soziale und emotionale Reife gelegt.

Kurz gesagt: Es wird überprüft, ob dein Kind körperlich, geistig, sozial und emotional schon “reif” für die erste Klasse ist, oder ob es noch Zeit benötigt.

Schulreife ist eine Momentaufnahme
Schulreife ist eine Momentaufnahme und sagt nicht unbedingt etwas über die zukünftige Entwicklung des Kindes aus. (Bild: cottonbro studio/Pexels)

Die Definition von Schulreife

Als Schulfähigkeit oder Schulreife bezeichnet man den körperlich-geistig-seelisch-sozialen Entwicklungsstand eines Kindes zum Zeitpunkt der Einschulung, der als Voraussetzung für den Unterricht angesehen wird.

Eine allgemeingültige Definition der Schulreife gibt es nicht, die folgende Erklärung fasst den Kern des Themas aber glaube ich sehr gut zusammen:

Schulreif ist ein Kind, wenn es dem Unterricht der ersten Schulstufe folgen kann, ohne körperlich oder geistig überfordert zu werden. Dies setzt ausreichende kognitive Reife und Grunddispositionen zum Erlernen der Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen, ein altersgemäßes Sprachverständnis sowie eine altersgemäße sprachliche Ausdrucksfähigkeit und die für die erfolgreiche Teilnahme am Unterricht der ersten Schulstufe erforderliche körperliche und sozial-emotionale Reife voraus.
Österreichisches Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung

Teilbereiche die bei der Schulfähigkeit bzw. Schuleinschreibung überprüft werden

Wie oben schon beschrieben, gibt es keine allgemeingültige Definition der Schulfähigkeit und somit auch keine allgemeingültigen Kriterien die man abhaken könnte. Aus meiner Erfahrung heraus, werden die folgenden Punkte jedoch von den meisten Schulen als ausschlaggebend betrachtet und entsprechend, wie in den jeweiligen Beispielen dargestellt, überprüft.

Wie genau die Lehrkraft diese Überprüfung vornimmt, entscheidet die Schule in der Regel. Manche Aspekte erkennt man bereits durch die ungezwungene Unterhaltung mit dem Kind, während andere durch kurze, gezielte Übungen überprüft werden.

Grob- und Feinmotorik

Grobmotorik

  • Rückwärts gehen.
  • Auf einem Beim stehen.
  • Hüpfen.
  • Auf einer Linie entlang gehen.
  • Klatschen.
  • Treppen steigen.

Feinmotorik

  • Einen Stift ordentlich halten.
  • Mit einer Schere umgehen.
  • Ein Bild ausmalen.
  • Einfache Linien mit dem Stift nachfahren.
  • Sich alleine an- und ausziehen.

Auge-Hand-Koordination

  • Perlen auffädeln.
  • Einen Ball fangen.

Visuelle und auditive Wahrnehmung (Sehen und Hören)

Visuelle Wahrnehmung

  • Unterschiede und Ähnlichkeiten erkennen.
  • Farben unterscheiden.
  • Grundformen wie Kreis, Dreieck, Viereck erkennen und benennen.

Auditive Wahrnehmung

  • Mit geschlossenen Augen in die Richtung zeigen, aus der ein Geräusch wahrgenommen wird.
  • Laute und Silben fehlerfrei nachsprechen.

Sprachliche Kompetenz

  • Anweisungen verstehen und befolgen.
  • Auf Fragen sinngemäß antworten.
  • Begriffe erklären und grammatikalisch richtige Satzstrukturen bilden.

Taktil-kinästhetische Wahrnehmung (Bewegungs- und Tastsinn)

  • Mit geschlossenen Augen die eigene Nase antippen.
  • Verschiedene Formen ertasten.

Mathematische Kompetenz

Mengen erfassen

  • Unterscheiden, ob eine Menge viel oder wenig ist.
  • Auf einen Blick 2 Bälle erkennen (ohne diese bewusst zu zählen).
  • Die Augenzahl eines Würfels auf einen Blick erfassen.
  • Bis 10 zählen.

Kontaktfähigkeit, soziale Kompetenz und emotionale Kompetenz

  • Mit anderen Kindern in Kontakt treten.
  • Rasch Freundschaften schließen.
  • Hilfsbereit sein.
  • Rücksicht nehmen.
  • Sich an Regeln halten.
  • Die eigenen Bedürfnisse äußern.

Ausdauer und Selbstständigkeit

  • Das Kind sagt nicht bereits nach kurzer Zeit „ich bin müde“, „ich kann nicht mehr“, oder „ich will nicht mehr“.
  • Das Kind kann einfache Aufgaben auch ohne Anleitung bzw. ständige Aufforderung erledigen.

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