Du fragst dich gerade: „Mit welcher Hand schreibt mein Kind?“, oder „Ist es Rechtshänder oder Linkshänder?“. Keine Sorge, da bist du keine Ausnahme. Bei vielen Kinder stellt sich vor Schuleintritt schon heraus, welche Hand bevorzugt verwendet wird. Das sieht man zum Beispiel, wenn sie essen, wenn sie einen Ball werfen, oder daran, mit welcher Hand das Kind automatisch nach etwas greift.
In welchem Alter legt sich die Händigkeit fest?
Aktuell geht die Wissenschaft davon aus, dass die Frage, mit welcher Hand ein Kind schreibt, sich bereits im Mutterlaib entscheidet, indem sich gewissen Nervenbahnen auf die eine oder andere Art entwickeln.
Bei den meisten Kindern erkennt man schon in sehr jungem Alter, dass sie dazu neigen, eine Hand bevorzugt einzusetzen, um Stifte, Scheren und Ähnliches zu greifen. Ein einfacher Test ist es, dem Kind einen Ball zum Werfen in die Hand zu geben. Die meisten Kinder können mit einer Hand besser werfen als mit der anderen.
Bei anderen Kindern stellt sich erst im Laufe der ersten Schreib- und Schwungübungen heraus, mit welcher Hand sie den Stift oder die Schere besser halten können. Wer sich unsicher ist, welche Hand das Kind bevorzugt, kann auch einfach beide Varianten, etwa einer Schere, anbieten und beobachten, mit welcher das Kind besser zurechtkommt.
Warum ist die Frage „Mit welcher Hand schreibt mein Kind?“ oder „Ist mein Kind Rechtshänder oder Linkshänder?“ schon vor der Einschulung wichtig?
Wenn du dir bereits vor der Einschulung Gedanken dazu machst, und dein Kind beobachtest, um herauszufinden, welche die dominante Hand ist, kannst du dir bares Geld sparen. Sollte sich herausstellen, dass dein Kind zu den etwa 10 bis 15 % Linkshändern in der Bevölkerung gehört, kannst du von Anfang die richtigen Dinge für dein Kind besorgen.
Es gibt spezielle Linkshänder-Scheren, Linkshänder-Spitzer oder auch Bleistifte mit den Einkerbungen für Linkshänder, damit das Kind den Stift besser greifen kann. Um die Stifthaltung zu verbessern, zu erleichtern oder zu optimieren gibt es ebenfalls unterschiedliche Hilfsmittel wie ergonomische Haltungshilfen, Stifte mit Noppen, und Ähnliches.
Der erste große Einkauf an Schulmaterial steht bereits relative bald nach Schulstart an. Wenn du zu diesem Zeitpunkt noch nicht sicher bist, ob dein Kind Rechtshänder oder Linkshänder ist, dann kann es passieren, dass du für viel Geld Stifte, Scheren, Spitzer und andere Utensilien einkaufst, die dein Kind nicht optimal nutzen kann.
Auch wenn Linkshänder durchaus auch eine „normale“ Schere verwenden können, ist es für sie deutlich einfacher und komfortabler, eine spezielle Schere für Linkshänder zu verwenden. Das liegt ganz einfach daran, dass viele Dinge implizit für die Verwendung mit der rechten Hand gemacht sind.
Beidhändigkeit
Sollte dein Kind noch keine eindeutig dominante Hand haben, und beispielsweise beim Essen das Besteck oder beim Malen die Stifte abwechseln in beiden oder bevorzugt in der „falschen“ Hand halten, brauchst du keine Panik zu bekommen.
Es gibt durchaus Kinder, die mit beiden Händen ähnlich geschickt sind, auch wenn eine Hand immer leicht bevorzugt ist. Ich persönlich rate davon ab, zu versuchen, dein Kind auf eine bestimmte Hand „trimmen“ oder „umerziehen“ zu wollen. Nicht selten bereuen solche Kinder später, dass sie die „Gabe“, mit beiden Händen schreiben zu können, verloren haben, nachdem Eltern oder Lehrer sie unbedingt auf eine Hand fixieren wollten.
Spätestens wenn die dominante Hand mal in Gips verpackt auf Heilung nach einem Sportunfall wartet, werden dein Kind und du diese Flexibilität genießen. Aber auch ohne Verletzung ist Beidhändigkeit oder zumindest ein gewisses Geschick mit der nicht dominanten Hand absolut kein Nachteil.
Linkshändigkeit und Emotionen
Sollte dein Kind Linkshänder sein, wird es sich irgendwann in seiner Kindergarten- oder Schullaufbahn damit auseinandersetzen, dass es nicht genau wie alle anderen Kinder ist.
Auch wenn Linkshänder weit weniger stigmatisiert und seltener gemobbt werden, als körperlich oder geistig benachteiligte Kinder, kann es trotzdem vorkommen, dass sie sich in gewissen Situationen ausgegrenzt oder benachteiligt fühlen, oder andere Kinder, meist mangels besseren Wissens, schmerzhafte Kommentare abgeben.
Ich empfehle Eltern von linkshändigen Kindern daher, sich frühzeitig damit auseinanderzusetzen und dem Kind entsprechenden Rückhalt und Selbstsicherheit zu vermitteln. Linkshändigkeit ist keine Schwäche, sondern sollte als der völlig selbstverständliche Teil unseres Lebens gesehen werden, der es ist.
Falls du dir nicht sicher bist, wie du dein Kind hierbei unterstützen kannst, empfehle ich dir folgendes Buch, in dem das Thema Linkshändigkeit kindgerecht aufbereitet ist.
Dein kleiner Schatz ist also Linkshänder? Das ist für die Kinder nicht immer einfach, da sie hier oft das erste Mal merken, dass sie anders sind als viele ihrer Freunde. Dieses Buch hilft dir und deinem Kind dabei, sich auf die emotionalen Höhen und Tiefen, die diese Tatsache mit sich bringt, vorzubereiten.
Das Buch ist leicht verständlich aufbereitet und durchgehend bunt illustriert, damit du mit deinem Kind gemeinsam das Thema Händigkeit besprechen kannst.
Das Buch ist nicht nur für Eltern von Linkshändern empfehlenswert, sondern auch für solche von Rechtshändern, da es dabei helfen kann, dass dein Kind Linkshändern offener entgegentritt und es diesen dadurch leichter macht.
Du willst mehr wissen?
Rund um den Schulweg gibt es eine Menge Themen, die du beachten solltest. Irgendwann wird dein Kind auf die Idee kommen, dass es alleine gehen möchte, und die Themen Roller und Fahrrad kommen spätestens ab der zweiten Klasse immer wieder auf. Hier habe ich weiter Beiträge für dich vorbereitet, die dich interessieren könnten.
Danke fürs Lesen
Danke, dass du meinen Ratgeber zum Thema „Mit welcher Hand schreibt mein Kind?“ oder „Ist mein Kind Rechtshänder oder Linkshänder?“ gelesen hast. Ich hoffe, die hier bereitgestellte Information war hilfreich für dich und hat dir bei deiner Vorbereitung auf die Einschulung geholfen.
Katrin von 